Russland will die Ukraine nun doch in Bakhmut in die Knie zwingen

Die Verteidigung von Bakhmut durch die ukrainischen Streitkräfte scheint sich nach monatelangen schweren Kämpfen ihrem Ende zu nähern. Die russischen Streitkräfte rücken langsam wieder in die Stadt vor, die sie fast vollständig kontrollieren.

Noch in dieser Woche sagte der Anführer der Wagner-Gruppe, der Söldnerarmee, die an der Seite Russlands kämpft, er rechne nicht mit einem Rückzug der ukrainischen Streitkräfte. „Sie werden vorerst nirgendwo hingehen“, sagte Jewgeni Prigoschin auf seinem Telegramm-Kanal.

Prigozhin hatte zuvor dem russischen Verteidigungsministerium vorgeworfen, seine Söldnerarmee absichtlich mit zu wenig Nachschub zu versorgen und so den Vormarsch zu verzögern. Nach Angaben des britischen Geheimdienstes haben die russische Armee und die Wagner-Gruppe ihre Fehde vorübergehend beigelegt. Infolgedessen gewinnen die Russen nun wieder an Boden.

Da der Winter vorbei ist, erwartet die Ukraine eine neue russische Offensive bei Bakhmut. Das ukrainische Militär hat sich in den Schützengräben rund um die Stadt verschanzt. Der örtliche Armeekommandeur Serhiy Cherevatyi erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, die Ukraine kontrolliere immer noch Teile der Stadt. Er räumte ein, dass die Russen „taktische Erfolge“ erzielten, aber für ihren Vormarsch „einen hohen Preis“ zahlten.

Die russischen Streitkräfte sollen inzwischen die Kontrolle über das Zentrum der Stadt übernommen haben und weiter nach Westen vorrücken. Außerdem führen sie nach Angaben der Briten gezieltere Luft- und Raketenangriffe durch. Dadurch werden die Nachschublinien der ukrainischen Streitkräfte weiter bedroht.

Die Schlacht um Bakhmut hat sich zur bisher blutigsten und längsten Schlacht des Krieges entwickelt. Seit Monaten versuchen die Russen, die Kontrolle über Bakhmut zu erlangen, doch die Ukraine kämpft weiter um die Stadt. Dadurch ist Bakhmut zum Symbol des Krieges in der Ukraine geworden.