Bayern Münchens Torhüter Manuel Neuer hat in der vergangenen Woche die Vereinsführung gnadenlos ausgepfiffen. Der Kapitän war nach dem Abgang von Torwarttrainer Toni Tapalovic mächtig aufgeregt und machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl.
Christian Falk berichtet im Podcast Bayern Insider, dass die Aussagen Neuer teuer zu stehen kommen könnten. Aufgrund von Vertragsklauseln droht dem Torwart eine Strafe von rund 1,6 Millionen Euro.
Neuer riskiert diese Strafe, weil er ohne Wissen des Vereins an dem Interview mitgewirkt hat. In seinem Vertrag steht, dass er zuerst die Genehmigung dafür hätte einholen müssen. Der deutsche Verein kann Neuer also zum Verzicht auf ein Bruttomonatsgehalt zwingen. Das geschätzte Jahresgehalt des 36-jährigen Torhüters wird auf rund 20 Millionen Euro geschätzt, so dass sich die Geldstrafe auf rund 1,6 Millionen Euro beläuft. Es liegt im Ermessen der Vereinsführung, ob sie den verletzten Kapitän bestrafen will.
Aufgrund einer „Meinungsverschiedenheit“ endete Tapalovics Dienstzeit bei Bayern nach 11 Jahren. Diese Nachricht traf Neuer, der ein ausgezeichnetes Verhältnis zu seinem Torwarttrainer hatte, hart. „Wir wollen bei Bayern anders sein, nämlich eine Familie. Und dann passiert das. Das ist für alle traurig“, sagte der Kapitän kürzlich gegenüber The Athletic.
Ähnliche Situation
Im Jahr 2010 gab es eine ähnliche Situation mit Philipp Lahm. In einem Interview unterstützte der ehemalige Kapitän seinen Trainer Louis van Gaal, der zu diesem Zeitpunkt in der Kritik stand. Damals war die Strafe viel niedriger als die, die Neuer jetzt droht. Lahm musste 25.000 Euro zahlen.