Haftstrafen wegen Fahrlässigkeit bei der tödlichen Stadionkatastrophe in Indonesien

Ein Gericht in Indonesien hat zwei Männer wegen der Stadionkatastrophe verurteilt, bei der im vergangenen Jahr 135 Menschen ums Leben kamen. Ein Mann, der an der Organisation des Fußballspiels im Oktober beteiligt war, wurde wegen „fahrlässiger Tötung“ zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Sicherheitsbeamter erhielt ein Jahr Gefängnis, ebenfalls wegen Fahrlässigkeit.

Die Tragödie in Malang in Ostjava gehört zu den größten Stadionkatastrophen aller Zeiten. Nach einem Spiel zwischen Arema FC und Persebaya Surabaya im Kanjuruhan-Stadion kam es zu Ausschreitungen. Tausende von Anhängern beider Mannschaften stürmten das Spielfeld.

Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Fans zu vertreiben. Die Menschen wurden auch getreten und mit Schlagstöcken geschlagen. Dutzende von Menschen starben aufgrund der Repressalien, andere starben später im Krankenhaus.

Einsatz von Tränengas war Hauptursache für die Stadionkatastrophe

Die Nationale Menschenrechtskommission untersuchte die Ausschreitungen im November. Sie stellte fest, dass der Einsatz von 45 Tränengasgranaten eine Panik auslöste, die die Menschen dazu veranlasste, aus dem Stadion zu fliehen. Dabei gerieten viele unter Beschuss.

Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass der übermäßige und wahllose Einsatz von Tränengas die Hauptursache für die Katastrophe im Stadion war. Der Ausschuss stellte ferner fest, dass die Zahl der Todesopfer anstieg, weil die Türen geschlossen waren, das Stadion überfüllt war und die Sicherheitsmaßnahmen nicht eingehalten wurden. Der Weltfußballverband FIFA hat den Einsatz von Tränengas in Stadien verboten.

Die Verurteilungen sind die ersten in diesem Prozess. Drei Polizeibeamte sind ebenfalls angeklagt worden. Über ihre Strafen wird später entschieden.