Italiens ehemaliger Premierminister Berlusconi nach sechs Wochen aus dem Krankenhaus entlassen

Silvio Berlusconi ist am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der ehemalige italienische Ministerpräsident war vor anderthalb Monaten mit einer Lungeninfektion aufgrund seiner chronischen Leukämie in das San Raffaele Krankenhaus in Mailand eingeliefert worden.

Eine Zeit lang sah es für den 86-jährigen Politiker besorgniserregend aus. Er lag zunächst auf der Intensivstation, bis er vor etwa einem Monat auf eine normale Pflegestation verlegt wurde.

Vor etwa zwei Wochen hielt er vom Krankenhaus aus eine Rede vor dem Kongress von Forza Italia. Gepflegt gekleidet und hinter einem Pult sitzend, mit dem Banner seiner Partei und der italienischen Flagge im Rücken, dankte er den Parteimitgliedern. Diese hätten ihm geholfen, „eine sehr gefährliche Lungenentzündung zu überwinden“.

Berlusconi hatte in den letzten Jahren immer wieder mit seiner Gesundheit zu kämpfen, was auch mehrere Krankenhausaufenthalte zur Folge hatte. So war er im Jahr 2020 wegen COVID-19 und einer Lungenentzündung 11 Tage lang im Krankenhaus.

Besuch von Premierminister Meloni

Der Politiker war zwischen 1994 und 2011 dreimal Ministerpräsident Italiens. Derzeit sitzt er für die Forza Italia im italienischen Senat. Diese Partei ist auch Teil der aktuellen Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

Die Premierministerin besuchte Berlusconi noch am Sonntag im Krankenhaus. Nach Angaben von Meloni war er in „ausgezeichneter Stimmung“ und immer noch „unermüdlich“.

In Italien ist Berlusconi auch als Medienmagnat und einer der reichsten Menschen des Landes bekannt. Er ist u. a. Eigentümer des Fußballclubs AC Mailand und besitzt eine Reihe von Fernsehsendern.

Fußball, Prostitution und Sexskandale

Der ehemalige Premierminister ist auch für seine öffentlichkeitswirksamen Äußerungen bekannt. So soll er Ende letzten Jahres Spielern des AC Monza, des Serie-A-Klubs, der ihm derzeit gehört, versprochen haben, im Falle eines Sieges Prostituierte in die Umkleidekabine zu schicken.

Außerdem wurde er in mehrere Gerichtsverfahren wegen Bestechung, Steuerbetrug und Sexskandalen verwickelt. So soll er beispielsweise auf einer seiner berüchtigten Bungabunga-Partys Sex mit der minderjährigen Prostituierten „Ruby the Heartbreaker“ gehabt haben.